Moderat, E-Werk Köln, 8.11.2016

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Wow. Einfach nur „Wow“ war eine meiner ersten Reaktionen auf das Konzert von Moderat im Kölner E-Werk. Das will schon einiges heißen, wenn ein Auftritt so dermaßen beeindruckend war, dass selbst ich überrascht bin. Nach mehr als hundert Konzerten seit 2011 hat sich so langsam eine Routine eingespielt und fleißige Konzertgänger werden mir beipflichten, dass die meisten Bands eine solide Performance abliefern. Gleichzeitig geht jedoch der ursprüngliche Enthusiasmus, welchen man damals vor dem allerersten Konzert noch gefühlt hat, verloren. Desto schöner, wenn dann doch mal eine Band hinter dem Vorhang hervortritt und eine derart beeindruckende Performance hinlegt, dass man mit offenem Mund auf die Bühne starrt. Zugegeben, Moderats Musik eignet sich auch perfekt, um die Augen zu schließen und einfach nur abzuträumen, hinzu kam an jenem Abend jedoch auch noch das ausgesprochen tolle Publikum im Kölner E-Werk sowie die grandiosen Visuals, die wirklich zu einem einmaligen Konzerterlebnis beitrugen. Wer die Videos des Berliner Trios kennt, weiß, wie viel liebevolle Arbeit nicht nur in die Musik gesteckt wird. An eben diesen Videos orientierte sich die Band bei der Vorbereitung ihrer Liveshows erneut und bespielte die riesige Videowand schließlich mit allerlei Bewegtbildinhalten, welche mit der Lichtshow und Musik zusammen ein stimmiges Gesamtbild ergaben. Kritiker würden sogar so weit gehen und behaupten, dass Moderat mit allerlei Schnickschnack vom eigentlichen Hauptaugenmerk – nämlich der Musik – ablenkten und das war zuweilen im Mittelteil des Sets tatsächlich der Fall.

Doch nur für kurze Zeit, denn schon bald stand die Musik des Trios wieder im Vordergrund. Insgesamt wurden sechszehn Stücke gespielt, darunter absolute Ohrwürmer wie „Bad Kingdom“, „Finder“, „The Fool“ und „A New Error“. Am Ende verließen glückliche Zuschauer das Kölner E-Werk, denen an dieser Stelle noch einmal gedankt werden soll. Auch wir meckern zuweilen über das Publikum auf Konzerten, doch sogar die Band bemerkte und äußerte sich zu dem tollen Verhalten der Kölner, die Smartphones und Kameras über weite Teile der Show in den Taschen ließen und wirklich zuhörten. Da haben wir und die Band selbst in der Vergangenheit schon Anderes erlebt.

Website / Facebook / Twitter / Foto von Birgit Kaulfuss

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